Glückspilze

Bei jedem Schritt
rauscht und raschelt es
und es hat die Anmutung,
als befände ich mich
in einem bunten Blätterozean
und es tragen mich
die Herbstwogen.
Oh, es schaut aus,
als läge da ein
kleines Ferkel.

Ich bleibe stehen und
ich staune,
es ist ein Birkenstamm
mit Baumpilzen.
Und siehe da,
plötzlich nehme ich
hunderte Pilze wahr,
die ich im schnellen Schritt
und tausend Gedanken
im Kopf nicht
bemerkt habe.

Grau, braun, rot, weiß,
manche stehen allein,
andere stapeln sich
oder bilden Formationen.
Die einen weich,
die anderen steinhart,
manche gekräuselt und
hier an da angebissen
und angeknabbert von
hungrigen Waldbewohnern
und ich kann es kaum fassen,
ich entdecke immer mehr,
Pilz um Pilz,
Hirn und Augen arbeiten
synchron und fokussiert
und nach und nach ploppt
die Meldung
„weiterer Pilz gesichtet“
in meinem Kopf auf
und da meldet sich
meine Nase zu Wortgedanken,
oh jaaaa, stimmt,
eine sehr schmackhafte
übereinstimmende
Wahrnehmung
meiner Sinne,
die Luft duftet
herrlich aromatisch
nach Pilzen.

Ich freue mich über
dieses kleine Erlebnis.
Ab und zu stehenbleiben
und schauen, schmecken
und riechen …

… plötzlich wird
aus Staunen reine Freude,
diese erzeugt wiederum
hüpfende Glücksgefühle,
einfach ausgelöst
durch den Anblick
dieser wunderschönen,
filigranen Pilze,
die mich an Orchideen
erinnern.

Die Natur hat alle Kraft,
sie kann in unserem Kopf
neue Weichen stellen,
uns Wärme und Freude
schenken und
dieses Gefühl vermitteln:

„Du gehörst dazu,
du darfst alles genießen,
du bist ein Teil von
etwas Bedeutsamen,
einfach so.

Pass darauf auf,
auch besonders
auf dich und jene,
die du liebst.“

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